Dietrich Mateschitz war ein österreichischer Unternehmer und Mitbegründer der international erfolgreichen Marke Red Bull. Geboren 1944 in der Steiermark, machte er das koffeinhaltige Getränk zu einer weltweit bekannten Marke und prägte durch seine Marketingstrategien die globale Getränkebranche. Mit seiner Beteiligung von 49 Prozent an der Red Bull GmbH galt er als reichster Österreicher.
Sein beruflicher Weg führte Mateschitz zunächst in die Konsumgüterindustrie, bevor er während einer Geschäftsreise nach Asien das Potenzial von Energy-Drinks erkannte. Aus dieser Idee entstand Red Bull, das ab 1987 in Europa eingeführt wurde und später zum Weltmarktführer für Energydrinks aufstieg.
Mateschitz fiel durch seine unternehmerische Weitsicht und sein Engagement im Sport sowie Medienbereich auf. Seine Geschichte ist eng mit Innovation, Risikobereitschaft und dem Aufbau einer international bekannten Marke verbunden.
Biografie von Dietrich Mateschitz
Dietrich Mateschitz prägte als österreichischer Unternehmer nicht nur die Getränkebranche, sondern auch den internationalen Sport und Medienmarkt. Sein Lebensweg ist von unternehmerischem Ehrgeiz, Innovation und persönlichen Wendepunkten gekennzeichnet.
Kindheit und Herkunft
Dietrich Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal in der Steiermark geboren. Seine Eltern waren beide ausgebildete Lehrer, trennten sich jedoch früh. Mateschitz wuchs hauptsächlich bei seiner Mutter Maria Auguste auf.
Der Vater, Franz Adam Mateschitz, stammte aus Maribor. Dietrich hatte eine ältere Schwester mit dem Namen Helgard. Die Kindheit war von bescheidenen Verhältnissen, aber auch von Bildung geprägt, was einen wesentlichen Einfluss auf seine spätere Haltung zu Eigenständigkeit und Erfolg hatte.
Schon damals zeigte er Interesse an internationalen Einflüssen und galt in seinem Umfeld als neugierig und zielorientiert. Er beschrieb sich selbst gerne als „kosmopolitischen Steirer“.
Studium und frühe Karriere
Nach dem Besuch des Gymnasiums in der Steiermark begann Dietrich Mateschitz ein Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien, der heutigen Wirtschaftsuniversität Wien. Er schloss als Diplomkaufmann ab.
Seinen Berufseinstieg machte er zunächst als Handelsvertreter bei Jacobs Kaffee. Anschließend übernahm er leitende Funktionen im Marketing bei Blendax, einem deutschen Zahnpasta-Hersteller.
Eine Geschäftsreise nach Thailand in den frühen 1980er Jahren erwies sich als wegweisend. Dort lernte er den Energydrink Krating Daeng kennen. Mateschitz erkannte das internationale Potenzial, sicherte sich Vertriebsrechte und gründete 1984 gemeinsam mit Chaleo Yoovidhya die Red Bull GmbH. Sein unternehmerischer Durchbruch kam durch die Einführung von Red Bull 1987 in Österreich.
Persönliches Leben
Dietrich Mateschitz lebte lange Zeit in Salzburg, wo er sich eine Villa im Stadtteil Nonntal kaufte. Er hatte einen Sohn, Mark Mateschitz, geboren 1992, dessen Mutter die ehemalige Skilehrerin Anita Gerhardter ist. Beide sind heute in wichtigen Positionen im Firmenimperium tätig.
Er war mit Marion Feichtner liiert. Mateschitz engagierte sich für zahlreiche soziale und medizinische Projekte, unter anderem mit der Stiftung „Wings for Life“. Ein weiteres persönliches Interesse galt dem Sammeln historischer Flugzeuge; dafür ließ er am Flughafen Salzburg den Hangar-7 errichten.
Im Jahr 2022 starb Mateschitz im Alter von 78 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Seine Krankheit hielt er privat und lehnte eine klassische Chemotherapie ab. Er hinterließ ein bedeutendes Vermögen und war mit Abstand einer der bekanntesten Multimilliardäre Österreichs.
Gründung und Aufstieg von Red Bull
Dietrich Mateschitz entwickelte Red Bull zum weltweit führenden Energy-Drink und prägte mit seinem Gespür für Marketing die Getränkebranche nachhaltig. Sein unternehmerischer Durchbruch gelang ihm durch eine Entdeckung in Asien und die gezielte Zusammenarbeit mit neuen Partnern, was zur Gründung eines heute globalen Konzerns führte.
Begegnung mit Krating Daeng
Anfang der 1980er Jahre reiste Dietrich Mateschitz als Manager in Südostasien. Während eines Aufenthalts in Thailand entdeckte er das lokale Energiegetränk Krating Daeng, das besonders bei Berufskraftfahrern und Arbeitern sehr beliebt war. Auffallend war die Hauptzutat Taurin, die für die belebende Wirkung sorgte.
Mateschitz testete das Getränk gegen Reiseerschöpfung und war beeindruckt von der Wirkung. Ihm fiel auf, dass es in Europa kein vergleichbares Produkt gab. Diese Beobachtung legte den Grundstein für eine unternehmerische Idee: Ein Energy-Drink für den europäischen Markt.
Statt das Produkt direkt zu kopieren, erkannte Mateschitz das Potenzial, Krating Daeng an den westlichen Geschmack und die dortigen Marktbedürfnisse anzupassen. Die Wirkung und das Konzept des Getränks faszinierten ihn nachhaltig.
Zusammenarbeit mit Chaleo Yoovidhya
Um seine Vision umzusetzen, suchte Dietrich Mateschitz die Zusammenarbeit mit dem thailändischen Unternehmer Chaleo Yoovidhya, dem ursprünglichen Schöpfer von Krating Daeng. Sie vereinbarten eine Partnerschaft, bei der Yoovidhya seine Rezeptur und Marktkenntnis einbrachte, während Mateschitz Marketing und Internationalisierung verantwortete.
Die beiden gründeten zu gleichen Teilen die zukünftige Red Bull GmbH, wobei die thailändische Familie Yoovidhya die Lizenzrechte außerhalb Asiens an Mateschitz übertrug. Sie entwickelten gemeinsam ein neues Getränk, das sich am Geschmack westlicher Konsumenten orientierte, darunter eine abgeschwächte Süße.
Markante Elemente wie die Farbe der Dose, das Logo mit den zwei roten Bullen und der Name Red Bull wurden gezielt ausgewählt, um im globalen Wettbewerb aufzufallen. Die Partnerschaft war das Fundament für eine strategische Expansion und richtete sich gezielt auf internationale Märkte außerhalb Thailands.
Red Bull GmbH und Fuschl am See
Im Jahr 1984 wurde die Red Bull GmbH offiziell gegründet, mit Unternehmenssitz in Fuschl am See in Österreich. Mateschitz wählte diesen Standort bewusst, um von dort aus die weltweite Vermarktung und Produktion zentral zu steuern. Der erste Verkauf von Red Bull begann 1987 in Österreich.
Die Rezeptur wurde speziell angepasst: geringe Kohlensäure, leicht modifizierter Geschmack, und der Zusatz von Taurin und Koffein. Diese Kombination unterschied Red Bull klar von klassischen Limonaden und machte es einzigartig im Markt für Energiegetränke.
Schon früh setzte Mateschitz auf ein innovatives Marketingkonzept mit Fokus auf Extremsport, Events und die für Red Bull typische Werbekampagne „Red Bull verleiht Flügel“. Das Unternehmen expandierte rasch nach Ungarn, gefolgt von weiteren Ländern, und wurde zum Synonym für den Begriff Energy Drink.
Kurzübersicht:
Gründungsjahr | Standort | Partner | Hauptprodukt |
---|---|---|---|
1984 | Fuschl am See | Chaleo Yoovidhya | Red Bull (Energiegetränk) |
Marketing-Strategien und Markenaufbau
Dietrich Mateschitz wurde durch seinen außergewöhnlichen Ansatz im Marketing und Markenaufbau bekannt. Sein Wirken prägte insbesondere den Bereich der Energydrinks und setzte Maßstäbe im internationalen Markenmanagement.
Innovatives Marketing-Konzept
Mateschitz investierte von Anfang an stark in das Marketing von Red Bull. Bereits 2004 machte das Unternehmen etwa 30 Prozent seines Umsatzes für Marketingmaßnahmen locker – deutlich mehr als Branchenriesen wie Coca-Cola oder Pepsi.
Statt traditionelle Werbung nutzte Mateschitz gezielt Eventmarketing, vor allem im Bereich Extremsport. Red Bull wurde zum Sponsor zahlreicher Sportarten, darunter Kitesurfen, Mountainbiking und Klippenspringen. Auch kulturelle Projekte wie „Red Bull Music and Dance“ entstanden unter seiner Führung.
Die Strategie setzte auf Guerilla-Marketing und kreative Ansätze. Red Bull verleiht Flügel, der berühmte Slogan, wurde zur Grundlage zahlreicher ungewöhnlicher Werbekampagnen, insbesondere mit aufstrebenden Athleten statt kostspieligen Superstars. Das Ergebnis: hohe Markenpräsenz und Identifikation mit einem aktiven, jungen Lebensstil.
Bedeutung für den Energydrink-Markt
Vor Red Bull existierte in Europa kein klar definierter Markt für Energydrinks. Mateschitz passte eine thailändische Rezeptur an europäische Geschmäcker an und stellte 1987 mit Red Bull ein völlig neues Produkt vor.
Konkurrenten erkannten den neuen Markt anfangs nicht und unterschätzten das Potenzial. Doch Red Bull entwickelte sich schnell zum internationalen Marktführer. Das Unternehmen blieb konsequent beim Ausbau des Energydrink-Segments, bevor es sich auf andere Geschäftsfelder konzentrierte.
Red Bulls Erfolg wurde auch durch die Vielzahl an Nachahmern deutlich – schon 2002 zählte das Unternehmen mehr als 140 Kopien. Trotz dieser Konkurrenz behauptete sich Red Bull durch gezieltes Marketing und kontinuierliche Markenpflege.
Beteiligung an Blendax, Unilever und Jacobs
Bevor Mateschitz Red Bull gründete, war er in führenden Positionen in der Konsumgüterindustrie tätig. Bei Blendax, einem bekannten Hersteller von Zahnpasta und Shampoos, arbeitete er viele Jahre als Marketingleiter.
Er sammelte zudem Erfahrung bei großen Unternehmen wie Unilever und Jacobs, wo er tiefergehende Einblicke in Markenstrategie und Produktvermarktung gewann. Diese Stationen prägten seine Marketingphilosophie und boten ihm Zugang zu internationalen Netzwerken.
Die Erfahrungen bei diesen Unternehmen waren wegweisend für die spätere Entwicklung von Red Bull. Mateschitz übertrug das Wissen und die Methoden aus der Konsumgüterbranche gezielt auf seinen eigenen Markenaufbau.
Sportliche Engagements und Investments
Dietrich Mateschitz hat mit Red Bull zahlreiche Sportarten geprägt. Sein Engagement reicht vom Motorsport über Fußball bis hin zum Eishockey mit international erfolgreichen Teams und Projekten.
Red Bull Racing und Formel 1
Red Bull Racing wurde 2005 gegründet, als Dietrich Mateschitz das ehemalige Jaguar-Team übernahm. Seitdem hat sich das Team zu einem der wichtigsten Akteure in der Formel 1 entwickelt. Bereits wenige Jahre nach dem Einstieg errang Red Bull Racing 2010 den ersten Konstrukteurs- und Fahrertitel.
Das Team, mit Fahrern wie Sebastian Vettel und Max Verstappen, erzielte mehrere Weltmeisterschaften. Mateschitz investierte auch in das Schwesterteam Scuderia AlphaTauri (früher Toro Rosso). Neben den F1-Teams übernahm Red Bull den legendären Österreichring, der heute als Red Bull Ring für Motorsport-Großveranstaltungen bekannt ist.
Auch im Motocross-Bereich investierte Red Bull kontinuierlich in Teams, Events und Athletenförderung. Red Bulls Präsenz in der Motorsportwelt ist umfassend und prägt die Szene sowohl technisch als auch organisatorisch.
Fußballvereine und RB Leipzig
Im Fußball initiierte Mateschitz das Engagement zuerst mit Red Bull Salzburg (2005). Wenige Jahre später folgte mit RB Leipzig ein ehrgeiziges Langzeitprojekt in Deutschland. RB Leipzig wurde 2009 gegründet, startete in der Regionalliga Nordost und schaffte dank gezieltem Investment und Scouting den Aufstieg in die Bundesliga.
Neben Leipzig und Salzburg besitzt Red Bull Beteiligungen an Fußballvereinen in Brasilien (Red Bull Bragantino) und den USA (New York Red Bulls). Entscheidend ist die stringente Nachwuchsarbeit. Die Red-Bull-Fußballvereine setzen stark auf junge, entwicklungsfähige Spieler.
Die Investitionen führten zu sportlichem Erfolg und Stabilität. RB Leipzig etablierte sich schnell als Spitzenclub, spielt regelmäßig international und ist Teil eines global vernetzten Red-Bull-Fußballnetzwerks.
Eishockey und Red Bull München
Auch im Eishockey machte Mateschitz gezielte Investitionen. 2013 übernahm Red Bull den EHC München, der daraufhin in Red Bull München umbenannt wurde. Mit professionellen Strukturen und umfangreicher Förderung gelang es dem Club, sich an der Spitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu etablieren.
Red Bull München gewann mehrere deutsche Meisterschaften seit der Übernahme. Zusätzlich engagiert sich Red Bull im Nachwuchs- und Frauenbereich. Das Unternehmen betreibt zudem das Salzburger Eishockeyteam EC Red Bull Salzburg, eines der führenden Teams in Österreich.
Die Eishockeyprojekte verdeutlichen den strategischen Ansatz von Red Bull: nachhaltige Entwicklung, gezielte Förderung und der Aufbau wettbewerbsfähiger Strukturen in nationalen und internationalen Ligen.
Medien, Kultur und gesellschaftliches Wirken
Dietrich Mateschitz prägte nicht nur die Getränkebranche, sondern baute ein breites Medien- und Kulturimperium auf. Seine Initiativen reichten von Fernseh- und Musikprojekten bis hin zu bedeutendem sozialem Engagement, mit besonderem Fokus auf Sport, Wissenschaft und gesellschaftliche Themen.
Red Bull Media House und Servus TV
Das Red Bull Media House, gegründet 2007, ist die zentrale Medienplattform des Konzerns. Mit Projekten wie The Red Bulletin, Terra Mater Studios und vielfältiger Online-Berichterstattung festigte Mateschitz die Marke im globalen Medienmarkt.
ServusTV, ein deutschsprachiger Privatsender mit Sitz in Salzburg, bietet neben Sport auch Kultur, Dokumentationen und politische Diskussionen. Der Sender geriet häufiger in Kritik, etwa wegen der Plattform für streitbare Meinungen oder als zeitweise die Gründung eines Betriebsrats zur Schließungsdrohung führte.
Zu den Besonderheiten des Senders gehören Live-Übertragungen wichtiger Sportereignisse und Reportagen wie die ARD-Dokumentation zur „dunklen Seite von Red Bull“. Red Bull Media House setzt dabei auf Hochglanzproduktionen und bildet das mediale Rückgrat vieler internationaler Red-Bull-Projekte.
Musik, Events und Red Bull Records
Red Bull fördert Musik und Kultur auf mehreren Ebenen. Über Red Bull Records unterstützt das Unternehmen Künstler verschiedener Stilrichtungen, insbesondere im Bereich Alternativ- und Independent-Musik. Auch Bands und Musiker aus Europa und Nordamerika profitieren von professionellen Studios und globalen Netzwerkstrukturen.
Red Bull ist Ausrichter zahlreicher Musikevents, wie etwa Red Bull Music Academy, Soundclashes und innovative Flying Bulls-Shows. Darunter finden sich Auftritte und Wettbewerbe, bei denen Musiker, DJs und Produzenten aus der ganzen Welt zusammenkommen.
Events wie der historische Stratosphärensprung von Felix Baumgartner waren nicht nur spektakulär, sondern setzten Maßstäbe für Markeninszenierung und internationale Medienaufmerksamkeit. Damit wurde Red Bull auch im Kulturbereich zu einem wesentlichen Akteur.
Soziales Engagement und Wings for Life
Mateschitz engagierte sich intensiv im sozialen Bereich. Mit dem Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner gründete er 2004 die Stiftung Wings for Life, deren Ziel die Heilung von Querschnittslähmung ist. Das Projekt unterstützt internationale Forschungsinitiativen zur Rückenmarksforschung und fördert Therapien für Betroffene.
Der jährlich ausgetragene Wings for Life World Run sammelt weltweit Gelder zur Finanzierung innovativer Forschungsvorhaben. Sportler und Prominente beteiligen sich regelmäßig an den Aktionen dieser Stiftung.
Dank erheblicher Privatspenden und starker Einbindung in die Red-Bull-Welt leistete Wings for Life einen messbaren Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität querschnittsgelähmter Menschen und förderte die Entwicklung neuer medizinischer Ansätze.
Vermächtnis und gesellschaftliche Wirkung
Dietrich Mateschitz prägte die Wirtschaft und Kultur weit über Österreich hinaus und hinterließ ein bedeutendes gesellschaftliches Erbe. Sein Handeln als Unternehmer und Investor beeinflusste verschiedene Bereiche wie Vermögensbildung, soziale Initiativen und die Medienlandschaft.
Vermögen und internationale Anerkennung
Mateschitz galt als der reichste Österreicher seiner Zeit. Laut Forbes gehörte er regelmäßig zu den weltweit führenden Milliardären. Sein Vermögen beruhte fast vollständig auf Red Bull, einer Marke, die er international ausbaute und als Symbol für Innovation und Marketingstärke positionierte.
Der Konzern, den er gegründet hatte, beeinflusste nicht nur die Getränkebranche, sondern auch zahlreiche Sportarten und Medienplattformen. Mateschitz setzte gezielt auf Expansion in Märkte wie die USA und Asien. Die internationale Anerkennung spiegelte sich auch in der Berichterstattung von Medien wie „Der Spiegel“ wider, die seine unternehmerischen Erfolge und den Aufbau des Red Bull-Imperiums regelmäßig analysierten.
Seine Unternehmensführung war geprägt von klarer Kontrolle und der Auswahl eines engen Kreises von Führungskräften. Nach seinem Tod blieb der Einfluss seiner Nachfolgeentscheidungen, insbesondere bezüglich des Betriebsrats und der Unternehmensstruktur, ein zentrales Thema in der Wirtschaftspresse.
Philanthropie und nachhaltige Projekte
Mateschitz engagierte sich über sein Geschäftsinteresse hinaus in gemeinnützigen Projekten. Besonders bekannt wurde die Unterstützung der „Wings for Life“-Stiftung, die sich der Rückenmarksforschung widmet. Diese Stiftung wurde von Mateschitz und dem Motocross-Fahrer Heinz Kinigadner ins Leben gerufen und fördert medizinische Innovationen mit weltweitem Anspruch.
Er investierte auch in den Erhalt österreichischer Naturlandschaften. In Regionen wie dem Salzkammergut und Altaussee setzte er sich für nachhaltige Tourismusprojekte und die Erhaltung regionaler Identität ein. Damit verband er wirtschaftliche Aktivität mit Verantwortung gegenüber der Umwelt und der lokalen Bevölkerung.
Zudem unterstützte Mateschitz diverse kulturelle Projekte, etwa im Bereich Musik und Literatur. Sein Einsatz reichte von der Förderung von Festivals bis hin zur Unterstützung lokaler Museen. Durch gezielte Spenden und Initiativen trug er zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei.
Mateschitz in den Medien und der Öffentlichkeit
Mateschitz hielt sich meist aus dem Rampenlicht zurück. Trotz seiner Zurückhaltung war seine Person regelmäßiges Thema in den internationalen Medien, darunter „Der Spiegel“ und zahlreiche österreichische Tageszeitungen. Die Berichterstattung betonte oft die Diskrepanz zwischen dem öffentlichkeitswirksamen Red Bull-Marketing und dem privat agierenden Firmenchef.
Sein Einfluss auf den Mediensektor war beträchtlich. Er gründete eigene Medienunternehmen, darunter den TV-Sender ServusTV, der mit eigenständigem Profil zur Medienvielfalt in Österreich beitrug. Auch Print- und Digitalpublikationen wurden unter dem Red-Bull-Dach entwickelt und gesteuert.
Anlässlich seines Todes reflektierten viele Artikel über sein Vermächtnis und die personelle Zukunft von Red Bull. Themen wie Mitbestimmung, Betriebsrat und unternehmensinterne Strukturen fanden dabei verstärkte Aufmerksamkeit. Mateschitz bleibt als Mediengestalter und wirtschaftliche Leitfigur in Erinnerung, der mit wenigen öffentlichen Auftritten große Resonanz erzeugte.
Häufig gestellte Fragen
Dietrich Mateschitz war ein österreichischer Unternehmer, der besonders durch die Gründung und den internationalen Erfolg von Red Bull bekannt wurde. Neben seiner Karriere prägten biografische Eckdaten, familiäre Beziehungen und persönliche Entscheidungen sein Leben.
Welche Ursache führte zum Tod von Dietrich Mateschitz?
Dietrich Mateschitz starb am 22. Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Die Todesursache war Bauchspeicheldrüsenkrebs, der etwa ein Jahr zuvor bei ihm festgestellt worden war. Er lehnte eine Chemotherapie ab und setzte stattdessen auf alternative Behandlungsmethoden.
Was ist über die Familie von Dietrich Mateschitz bekannt?
Seine Mutter, Maria Auguste Kahr, stammte aus der Steiermark. Sein Vater, Franz Adam Mateschitz, kam aus Maribor. Die Eltern ließen sich früh scheiden, und Mateschitz hatte eine ältere Schwester namens Helgard.
Welche Rolle spielte Mark Mateschitz im Leben von Dietrich Mateschitz?
Mark Mateschitz ist der einzige Sohn von Dietrich Mateschitz. Er trägt heute den Nachnamen seines Vaters und ist in der Unternehmensgruppe aktiv. Nach dem Tod von Dietrich Mateschitz übernahm Mark wichtige Positionen im Red Bull-Konzern.
Hat Dietrich Mateschitz Kinder hinterlassen?
Ja, Dietrich Mateschitz hat ein Kind hinterlassen: seinen Sohn Mark Mateschitz. Dieser wurde 1992 geboren.
Mit wem war Dietrich Mateschitz verheiratet?
Dietrich Mateschitz war nie offiziell verheiratet. Die Mutter seines Sohnes ist Anita Gerhardter, eine ehemalige Skilehrerin. Ab 2009 war Mateschitz mit Marion Feichtner liiert.
Wann wurde Dietrich Mateschitz geboren?
Dietrich Mateschitz wurde am 20. Mai 1944 in Sankt Marein im Mürztal, Steiermark, geboren.